Als Geocoin wird eine Art Medaille bezeichnet, die wie ein Spielstein bei einem Brettspiel von Geocache zu Geocache reisen soll und deren Route dann im Internet nachvollzogen werden kann. Obwohl
Geocoins häufig umgangssprachlich als Münzen bezeichnet werden, sind es genau genommen Medaillen ohne Geldwert. Geocoins stellen eine besondere Form von Trackables dar, womit allgemein alle
logbaren reisenden Gegenstände beim Geocaching bezeichnet werden.
Eine Geocoin hat üblicherweise den Durchmesser von 1½ bis 2 Zoll (≈ 38 bis 51 mm) und eine Dicke zwischen 2,5 und 4 mm. Coins in der Größe von 1 Zoll (≈ 25 mm) nennt man Mikro-Coins. Diese Coins lassen sich auch in Mikro-Geocaches (z. B. Filmdosen) platzieren. Die kleinsten Geocoins mit ½ Zoll (≈ 13 mm) sind die Nano-Coins, die seit 2009 vertrieben werden. Von einer Makro-Coin spricht man ab einem Durchmesser von 3 Zoll (76 mm) und mehr. Nur etwa die Hälfte aller Geocoins sind kreisrund. Das Grundmaterial ist entweder Bronze (bei Prägung) oder eine Zinklegierung (bei Metallguss).
Auf den meisten Geocoins ist eine individuelle sechsstellige Seriennummer eingeprägt, die auch als Tracking-ID, Trackingcode oder Trackingnummer bezeichnet wird. Mit dieser Seriennummer können Geocacher den Fund der Coin (z. B. in einem Geocache oder auf einem Eventcache) und das Ablegen in einem anderen Geocache auf Geocaching.com loggen. Damit auch Dritte den Weg, den die Geocoin zurückgelegt hat, im Internet verfolgen können, steht auf der Internetseite einer aktivierten Geocoin anstelle der Trackingnummer ein als „Referenznummer“ bezeichneter Code (siebenstellig, beginnend mit dem Affix „TB“), der das Verfolgen der Geocoin von Geocacher zu Geocacher ermöglicht, jedoch ein Loggen unterbindet.
Hat man eine Geocoin gefunden und geloggt, erscheint der Fund auf der persönlichen Statistikseite des Geocachers mit einem besonderen, dem Trackable zugeordnetem Symbol. Manche Geocacher legen
besonderen Wert darauf, möglichst viele dieser Icons zu sammeln. Für ein individuelles Icon verlangt Groundspeak vom Hersteller eine einmalige Gebühr von 150 US-Dollar (Stand: 2014).
Es ist auch möglich, Geocoins ohne Weitertransport zu loggen, das so genannte Discovern ('entdecken'). Der Besitzer des Trackables erhält bei jedem Log eine Statusmeldung des aktuellen Ortes bzw.
Halters per E-Mail. Daneben gibt es die Funktion Visit ('besuchen'): Dabei wird die Geocoin virtuell in einen Geocache gelegt und gleich wieder entnommen – diese Zwischenstationsmeldung bringt
gleichzeitig den Kilometerzähler auf den aktuellen Stand. Falls eine Geocoin verloren geht bzw. nicht mehr auffindbar ist, wird Missing ('verschollen') geloggt. Diese Logart ist zurzeit nur
möglich für den Coinbesitzer und den Besitzer des Geocaches, in dem diese das letzte Mal eingeloggt wurde.
Vor dem In-Umlauf-Bringen eines Trackables muss dieser aktiviert werden. Dazu ist ein Aktivierungscode erforderlich, der entweder mit der Geocoin geliefert wird oder von einer Website (meistens
der des Herstellers) bezogen werden muss. Seit Ende 2010 ist der Aktivierungscode auch direkt über geocaching.com/track erhältlich. Jeder Trackable kann, wie auch ein Geocache selbst, jederzeit
auf einen andern Spieler im Rahmen einer so genannten Adoption übertragen werden.
Verglichen mit Travelbugs gehen Geocoins häufiger auf ihrer Reise verloren, wobei über die Ursachen nur spekuliert werden kann.[3] Ein ansprechendes Design weckt möglicherweise Begehrlichkeiten und Sammelleidenschaften, und ein hohes Gewicht suggeriert möglicherweise einen gewissen nominellen Wert.
Die ersten Geocoins wurden von dem Geocacher mit dem Spielernamen Moun10Bike ab 2001 in Umlauf gebracht; Moun10Bike ist inzwischen hauptberuflich bei Groundspeak tätig. Diese Medaillien waren von
Anfang an über die zentrale Geocaching-Website trackbar und dienten damit als Vorbild für die Vielzahl der heute existierenden Geocoins. Wegen ihrer geringen Auflage sind Moun10Bike-Geocoins
besonders gefragt und zirkulieren normalerweise gar nicht. Entsprechend selten ist ein Fund einer solchen Medaille in einem Geocache.
Ausgaben
Im Mai 2015 gab es schon über 8000 verschiedene Geocoindesigns (Mai 2014: 7100, Mai 2013: 6100: Mai 2012: 5200, Mai 2011: 4600, Mai 2010: 3500) – täglich kommen im Schnitt zwei bis drei neue
hinzu. Die meisten erscheinen zudem in verschiedenen Ausführungen, die als „Editionen“ bezeichnet werden, wie beispielsweise verschiedene Metall-Finishings (Plattierungen) wie Gold, Mattgold,
Silber, Kupfer, Bronze, Nickel, Black Nickel/Gun (BN), Antikgold/Altgold (AG), Antiksilber/Altsilber (AS), Chrom. Für solche Editionen werden folgende gängigen Kürzel verwendet (nach
Auflage):
RE - Regular Edition
SE - Special Edition, manchmal auch als Standard Edition (= RE) interpretiert
LE - Limited Edition
XLE - Extra Limited Edition
XXLE - Extremely Extra Limited Edition
XXXLE - wie oben, nur noch seltener
AE - Artist Edition (meist in sehr kleinen Auflagen)
PE - Personal Edition oder Producer Edition
Die ganz limitierten Coinserien erscheinen in Auflagen von etwa 10 bis 30 Stück. Sammler zahlen dafür, je nach Design, sehr hohe Preise. Zudem werden immer häufiger Artist Editions hergestellt,
das sind Coinausführungen, die nicht im Handel erhältlich sind, sondern im Normalfall nur getauscht werden können. Mehr als 85 % aller Geocoins werden nie in Umlauf gebracht, sondern
gesammelt und getauscht.